Auf Nordlandfahrt

Im Sommer 1896 steuert der kleine Dampfer „Erling Jarl“ von Hamburg aus über Norwegen die arktische Inselgruppe Spitzbergen an. Es ist eine der ersten Vergnügungsfahrten in der Arktis und die 52 Passagiere an Bord gehören zu den ersten arktischen Touristen. Initiiert und begleitet wird die Kreuzfahrt vom Abenteurer und Kapitän Wilhelm Bade, der bei der zweiten Deutschen Nordpolar-Expedition 1869/70 ins Polarmeer im Packeis steckenblieb und nach 200 Tagen auf einer Eisscholle gerettet wurde. Bade gilt heute als Begründer des Polartourismus. Er erkannte eine Marktlücke und veranstaltete ab 1894 erste Nordland- und Polarkreuzfahrten für ein bürgerliches und adeliges Publikum. 

Mit an Bord der „Erling Jarl“ ist auch der junge Schweizer „Alpenmaler“ Hans Beat Wieland, der gar nicht so in die illustre Gesellschaft passt. Sein Interesse gilt nicht Frack und Champagner sondern der eindrücklichen Natur, die ihn auch stark an seine Heimat erinnert. Malend und schreibend dokumentiert er seine Reise.

120 Jahre später stößt die Autorin zufällig auf Wielands Aufzeichnungen und publiziert sie erstmals. Ihr sorgfältig recherchiertes, liebevoll gestaltetes und historisch bebildertes Buch lädt auf eine lustvolle Entdeckungsreise Richtung Eismeer ein. Mit Begeisterung und in lebendigen Erzählungen führt die Historikerin in eine faszinierende Zeit, in der der Arktistourismus noch in den Kinderschuhen steckte und es noch weiße Flecken auf der Landkarte gab. Ihr Buch beleuchtet die Anfänge des Polartourismus in der Arktis und besticht dabei auch besonders durch das tolle historische Bildmaterial. Ein Muss für Hurtigruten- und Nordlandfans!