Die Ötztaler Gletscher bilden eine der größten zusammenhängenden Eisflächen der Ostalpen. Seit über 400 Jahren werden sie von den Menschen beobachtet, gefürchtet, gezeichnet und interpretiert.
Ein Aquarell des Vernagtferners von 1601 ist die älteste Darstellung eines Gletschers überhaupt. Der historische Blick auf die imposanten alpinen Eisriesen wirkt durch die Zeiten wie ein Spiegelbild unserer Gesellschaft: Wurde einst das krachende, bedrohliche Vorstoßen der Gletscher von der bäuerlichen Bevölkerung in Form von Frevelsagen verarbeitet, so zogen Eisbrüche und Gletscherseen ab dem 19. Jahrhundert Forschende, Bergbegeisterte und Reisende in Scharen ins Hochgebirge. In den vergangenen Jahrzehnten wurden Gletscher zum Symbol für die rasante Klimaerwärmung schlechthin – und sie finden als solches einmal mehr Eingang in das zeitgenössische Kunstschaffen.
Die Fachbeiträge namhafter Autoren und anerkannter Experten spannen einen bunten Bogen vom forschenden Blick auf die Gletscher über historische Gletscherbilder und Gemälde im Licht der Kunstwissenschaft bis hin zur Wahrnehmung und Nutzung von Gletschern in der Moderne.
Das wunderschöne und mit spürbar viel Herzblut gestaltete und reichlich bebilderte Büchlein lädt ein zu einer spannenden Zeitreise durch vier Jahrhunderte Ötztaler Gletscher. Ein sehr gelungenes und wertvolles, da informatives aber auch unterhaltsames Werk für historisch interessierte Natur- und Kunstliebhaber gleichermaßen, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt, um darin zu stöbern und zu schmökern.
Edith Hessenberger, Veronika Raich
Ötztaler Gletscher Katastrophen, Klimawandel, Kunst
Reihe: Ötztaler Museen Schriften, Band: 9
durchgehend farbig bebildert
27,90 €
ISBN 978-3-7065-6314-7
188 Seiten
gebunden