Der höchste Berg

Mit einem Vorwort von Elizabeth Hawley

Walther Lücker

Am 29. Mai 2013 jährt sich zum 60. Mal die Erstbesteigung des Mount Everest – Magnet für Bergsteiger, Tummelplatz für Abenteurer und Jahrmarkt der Eitelkeiten, Schauplatz intensiver Glücksmomente und schrecklicher Tragödien. Walther Lücker schildert auf beeindruckende Weise die Bedeutung der kommerziellen Expeditionen, kritisiert die Vermüllung und den Massenansturm, der 2012 einen neuen Höhepunkt erreichte und in einer der schlimmsten Bergkatastrophen mit zehn Toten gipfelte. Er dokumentiert, welchen Stellenwert der Everest mit seinen 16 verschiedenen Aufstiegsrouten für die erfahrensten Alpinisten hat: Mit teils schier unglaublichen Fotos und mit eindrucksvollen Originalbeiträgen von Billi Bierling, Kurt Diemberger, Ralf Dujmovits, Peter Habeler, Norbert Joos, Gerlinde Kaltenbrunner, Hans Kammerlander, Reinhold Messner, Russel Brice, Pemba Nurbu Sherpa und Simone Moro.

Seit der Erstbesteigung des Everest 1953 wurden unzählige Bücher über diesen Berg geschrieben, die interessante und kuriose, dramatische und erschütternde Geschichten erzählen. In den vergangenen Jahren hat der Everest als Plattform großer Dramen immer wieder für mediales Aufsehen gesorgt, besonders über die Art und Weise wie immer wieder auf dem Weg zum Gipfel gestorben wird. Das neue Buch zeichnet die spannende und abwechslungsreiche Geschichte des Berges und der Pioniertaten nach. Es schildert auf beeindruckende Weise die Rolle der Sherpa, die Bedeutung der kommerziellen Expeditionen und die negative Entwicklung des Everest inmitten eines Nationalparks. Es werden aber auch die großen Katastrophen der vergangenen Jahre kritisch beleuchtet, in denen die Geschichte eines jeden einzelnen Toten ein Drama für sich ist.

Zum Teil noch unveröffentlichte Fotos belegen die haarsträubenden Entwicklungen der Massenbesteigungen in den vergangenen Jahren. Die Originalbeiträge prominenter Bergsteiger beschreiben deren eigene Erlebnisse am Everest und ihre Einschätzung der Situation heute. Noch nie ist es einem Autor gelungen, all diese Bergsteiger in einem Buch zu Thema Mount Everest zu vereinen und so viele unterschiedliche Einschätzungen zu sammeln. So wird aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben, wie das Dach der Welt, das einst einigen wenigen Abenteurern vorbehalten blieb, heute jedes Jahr von Hundertschaften an Pauschaltouristen gestürmt wird.

Ein herausragendes, spannend und detailreich geschriebenes Buch zu einem bemerkenswerten Thema. Vom Naturerlebnis zum Massenansturm, vom exotischen Reiseziel der Abenteurer bis zum Stau wie auf dem Hochgebirgsklettersteig – sechzig Jahre nach seiner Erstbesteigung. Das Buch umfasst auch die Interviews mit den elf namhaften Bergsteigern und Bergsteigerinnen, sowie Portraits ihrer Hände und die Frage nach ihrem jeweils schönsten Bild vom Everest, welches selbst natürlich auch abgedruckt ist.