Manaslu - Berg der Seelen

Seine schmerzvollste Tragödie erlitt der Südtiroler Extrembergsteiger Hans Kammerlander 1991 am Manaslu in Nepal, wo er zwei seiner besten Freunde verlor. Karl Großrubatscher stürzte aus unerfindlichen Gründen ab, Friedl Mutschlechner wurde neben ihm vom Blitz erschlagen. Hans, selbst in akuter Lebensgefahr, überlebte das Gewitter am Rande des Wahnsinns. Es war ein Berggewitter, das es gar nicht geben durfte, ausgelöst durch die mit Schmutzpartikeln aufgeladene Atmosphäre durch die brennenden Ölfelder während des Golfkrieges.

Mit der Besteigung im Herbst 2017 zusammen mit dem Nordtiroler Bergführer Stephan Keck stellt sich Hans Kammerlander nach 26 Jahren nicht nur erneut dem Berg, sondern auch der Tragödie von 1991, die er bis heute nicht völlig verarbeiten konnte. Der biographisch aufgebaute Film zeigt die fesselnde Lebensgeschichte des Extrembergsteigers Hans Kammerlander, der sich in diesem spannenden Mix aus authentischer Nachinszenierung und bildgewaltiger Doku auch den traumatischsten Ereignissen seiner Vergangenheit stellt und bis zu den Anfängen seiner Alpinkarriere zurück führt.

Seine Kindheit am Bauernhof, seine stürmische Jugendzeit in den Wänden der Dolomiten, die spektakuläre Doppelüberschreitung des Gasherbrum I und II im Karakorum mit seinem Seilpartner und Lehrmeister Reinhold Messner, mit dem er acht Achttausender bestieg, die Erstbefahrung des Mount Everest mit Ski sowie das Unglück am Jasemba, bei dem sein Partner Luis Brugger tödlich abstürzte, werden dabei ebenso authentisch dargestellt wie der von ihm im alkoholisierten Zustand verursachte Autounfall, bei dem ein junger Mann ums Leben kam. Im Dialog mit Hollywood Regie-Star Werner Herzog lässt der Film die Zeit von damals gefühlvoll, hinterfragend und emotional fordernd wieder auferstehen.

Ein herausragender Bergfilm, mit herausragenden Aufnahmen über einen herausragenden Alpinisten, der Spannung von der ersten bis zur letzten Minute bietet. Absolut - auch mehrmals - sehenswert!