Sport hat seit dem Ende des 19. Jahrhunderts auch in Österreich eine enorme gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung. Die damit verbundenen Werte und Normen werden bildhaft vermittelt. Das Buch nimmt erstmals zentrale Bilder und Räume der österreichischen Bewegungskultur und des Sports in den Fokus. Durch starke Emotionen haben sich viele dieser Bilder in die kollektive Erinnerung des Landes eingeschrieben: Fotografische Inszenierungen des Sports vor und nach dem Ersten Weltkrieg, der österreichische Schisport als politische Kampfzone der 1930er Jahre, die Theatralisierung im Dienste der NS-Propaganda, die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand, das Fußballer-Wunderteam-Gemälde, der Schisport der 1950er und 1960er Jahre, der österreichische Rad- und Motorsport, die Pfiffe vom Bergisel oder Kultfiguren wie Hermann Maier oder Niki Lauda.
In den Beiträgen entsteht ein selektives und doch inklusives Gesamtbild des modernen österreichischen Sportgeschehens und seiner Populärkulturen von den Anfängen vor 1900 bis in die Gegenwart. Das Buch beleuchtet dabei in sehr ebenso informativer wie unterhaltsamer Weise die vergangene und gegenwärtige politische Bedeutung und Entwicklung des Sports in Österreich.
Aufgrund der hohen emotionalen Aufladung und Öffentlichkeitspräsenz sind Sportler*innen und Sportveranstaltungen perfekte Seismographen für gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Transformationen. Wer Einstellungsmuster und - über den Sport hinausgehende - Identitätskonstruktionen in Österreich in den vergangenen 120 Jahren verstehen will, sollte sich diesen sehr gelungenen und sicher nicht nur für Sportinteressierte lesenswerten Sammelband zulegen.
Images des Sports in Österreich
Innensichten und Außenwahrnehmungen
Matthias Marschik, Agnes Meisinger, Rudolf Müllner, Johann Skocek, Georg Spitaler
Deutsch
412 Seiten
77 Abbildungen
gebunden
ISBN: 978-3-8471-0907-5
Vienna University Press
EUR 38,-